Dem Metall eine Seele geben
Unsere Metallwerkstatt
Das worum sich alles in der Metallwerkstatt zunächst dreht, ist es den Jugendlichen über die Vielfalt der Möglichkeiten, die der Werkstoff anbietet, persönliche Erfolgserlebnisse zu vermitteln.
Erste Erfolgserlebnisse bieten für die Jugendlichen eine gute Motivation Grundfertigkeiten und -kenntnisse erlernen zu wollen.
Dabei nimmt die Metallgestaltung einen großen Raum im Werkstattalltag ein. Neben kleinen und großen Figuren, die oft dem Tierreich entlehnt wurden, verlassen auch immer wieder größere Objekte unsere Werkstatt. Nicht wenige davon sind im Solinger Stadtbild anzutreffen, einige auch in den Nachbarstädten.
Die, von den Jugendlichen unter werkpädagogischer Anleitung, geschaffenen kleinen Kunstwerke und großen Skulpturen im öffentlichen Raum sind die beste Bestätigung und Anerkennung ihres handwerklichen Könnens.
Nicht selten erfahren sie nach einer oftmals schwierigen Schulkarriere erstmalig im geschickten Umgang mit dem zähen Werkstoff, das sie in der Lage sind etwas zu schaffen, dass auf die Anerkennung der Bevölkerung stößt. Das erzeugt Selbstbewusstsein, das eine wesentliche Grundlage dafür ist, zukünftig auch schwierigere Dinge anzugehen, ganz egal ob Mathematikaufgaben im Unterricht oder die großen und kleinen Probleme oder Schwierigkeiten im Alltag.
Die Jugendlichen lernen von Grund auf alles kennen, das notwendig ist, Metall eine Seele zu geben. Neben verschiedenen Messtechniken, der formenden und spanenden Verarbeitung, sind dies auch traditionellere Umformtechniken, wie Dengeln und Schmieden aber auch Grundkenntnisse im Schweißen und im Umgang mit dem Plasmaschneider.
Die vermittelten Vorkenntnisse und die erlernten handwerklichen Fertigkeiten sind ein gutes Rüstzeug eine Ausbildung in einem Metallberuf zu beginnen – auch wenn die Schulnoten vielleicht nicht so gut sind.
In einer Werkstatt in der Jugendliche aus ganz verschiedenen Nationalitäten Tag für Tag gemeinsam miteinander Arbeiten und etwas schaffen, sind Themen wie Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Weltanschauungen immer präsent.
Diese Themen fließen auch in die praktische Arbeit ein. So beispielweise in unser Flüchtlingsmahnmal, das von unseren Jugendlichen, darunter vier Flüchtlinge, 2016 gebaut und im Rahmen einer Ausstellung im Solinger Rathaus gezeigt wurde.
Sicherlich das größte Objekt aus unserer Werkstatt, ist das Solinger Mahnmal, das zum Gedenken an die Opfer des Mordanschlages von 1994 in unserer Werkstatt entstand. Als lebendiges Mahnmal wächst es bis heute immer weiter (siehe Hinweis zum Mahnmal).
Ein weiteres Mahnmal aus unserer Metallwerkstatt steht an der Solinger Korkenziehertrasse, zum Gedenken an die mindestens 55 Solinger Sinti und Roma, die durch die Nationalsozialisten ermordet wurden.